Warum werden alte Führerscheine umgetauscht ? Führerscheine sollen in der gesamten Europäischen Union künftig einheitlich und fälschungssicher sein. Außerdem sollen alle Führerscheine in einer Datenbank erfasst werden, um Missbrauch zu vermeiden. Betroffen sind von dem Umtausch alle Pkw- und Motorrad-Führerscheine, die vor dem 19. Januar 2013 ausgestellt wurden. Die Aktion ist keine freiwillige, sondern für den Besitzer verpflichtend.

Früher war der Pkw-Führerschein unbegrenzt gültig. Das ändert sich: Die Geltungsdauer der neuen einheitlichen EU-Kartenführerschein beträgt jeweils 15 Jahre. Dann müssen sie verlängert werden.

Für deutsche Staatsbürger, die vor 1953 geboren wurden, gilt der Stichtag 19. Januar 2022, egal, wann der Führerschein ausgestellt wurde. Für alle anderen mit älteren Papieren, die bis einschließlich 31. Dezember 1998 ausgestellt wurden, gelten bestimmte Fristen. Führerscheinbesitzer der Jahrgänge 1959 bis 1964 sollen ihre Führerscheine zwischen dem 19. Januar 2022 und dem 19. Januar 2023 umtauschen, die Jahrgänge 1965 bis 1970 vom 19. Januar 2023 bis 19. Januar 2024, die Jahrgänge 1971 oder später vom 19. Januar 2024 bis zum 19. Januar 2025. Bei Führerscheinen, die nach dem 1. Januar 1999 ausgestellt wurden, gilt das jeweilige Ausstellungsjahr: 1999 bis 2001: Umtausch bis 19. Januar 2026; 2002 bis 2004 Umtausch bis 19. Januar 2027; 2005 bis 2007 Umtausch bis 19. Januar 2028, 2008 Umtausch bis 19. Januar 2029; 2009 Umtausch bis 19. Januar 2030, 2010 Umtausch bis 19. Januar 2031, 2011 Umtausch bis 19. Januar 2032 und 2012 bis 18. Januar 2013 Umtausch bis 19. Januar 2033.

Nein, die Fahrerlaubnis bleibt unverändert bestehen. Ärztliche Untersuchungen oder Prüfungen sind nicht damit verbunden. Der Führscheinumtausch ist eine rein verwaltungstechnische Angelegenheit. Zuständig ist die jeweilige Führerscheinbehörde des aktuellen Wohnsitzes.

Vorgelegt werden müssen beim Umtausch der aktuelle Führerschein, ein gültiger Ausweis und ein aktuelles biometrisches Foto. Wer einen alten Führerschein hat, der nicht vom aktuellen Wohnsitz ausgestellt wurde, benötigt zusätzlich eine Karteikartenabschrift. Die sollte man rechtzeitig bei der Behörde anfordern, bei der der Führerschein ausgestellt wurde. Es fallen Verwaltungsgebühren an.